Optimal lüften
Warum richtiges lüften so wichtig ist:
Im Alltag entsteht ständig Feuchtigkeit, etwa durch Atmen, Kochen, Duschen, Wäschetrocknen oder Zimmerpflanzen. Besonders in modernen, gut gedämmten Gebäuden kann diese Feuchtigkeit nicht mehr unkontrolliert entweichen. Wenn die feuchte Luft nicht regelmässig durch gezieltes Lüften ausgetauscht wird, kann es zu Schimmelbildung und Schäden an der Bausubstanz kommen.
Richtiges Lüften schützt daher nicht nur Ihre Wohnung oder Ihr Haus, sondern trägt auch wesentlich zu einem gesunden Raumklima bei. Sie verbessern damit die Luftqualität und beugen langfristig gesundheitlichen Beschwerden sowie kostspieligen Sanierungen vor.
Wie oft und wie lange sollten Sie lüften?
Ein bewusster Lüftungsrhythmus ist entscheidend für ein angenehmes und gesundes Raumklima. In einem normalen Haushalt empfiehlt es sich, zwei- bis viermal täglich für jeweils fünf bis zehn Minuten zu lüften. Besonders nach Tätigkeiten mit hoher Luftfeuchtigkeit, etwa nach dem Duschen oder Kochen, sollten Sie sofort stosslüften, idealerweise für etwa zehn Minuten. In den Wintermonaten ist es ratsam, kürzer, dafür aber häufiger zu lüften. Kalte Aussenluft enthält weniger Feuchtigkeit und kann die verbrauchte, feuchte Raumluft schneller ersetzen. Wenn Sie Ihre Wohnung oder Ihr Haus verlassen, genügt oft ein kurzes Stosslüften vor dem Gehen, um überschüssige Feuchtigkeit effektiv abzuführen.
Lüftungsmethoden
Welche Lüfungsmethoden gibt es und wie effektiv sind sie?
Nicht jede Art zu lüften ist gleich wirksam. Hier ein kurzer Überblick:
-
Stosslüften (Fenster ganz öffnen): Sehr effektiv. Der Luftaustausch erfolgt schnell und ohne nennenswerte Auskühlung der Wände.
-
Querlüften (gegenüberliegende Fenster/Türen öffnen): Optimal. Der Luftstrom durch die Räume sorgt für maximalen Austausch.
-
Kipplüften: Wenig effizient und mit Nachteilen verbunden. Der Luftaustausch dauert sehr lange, Energie geht verloren und es kann sich Feuchtigkeit an Fensterlaibungen sammeln, was das Schimmelrisiko erhöht.
Wir empfehlen daher das kurze, intensive Stoss - oder Querlüften!
Besonderheiten bei modernen Fenstern und Neubauten
In Neubauten oder sanierten Gebäuden sind Fenster besonders dicht, ein grosser Vorteil für Energieeffizienz aber ein Nachteil, wenn es ums Lüften geht. Die natürliche Luftzirkulation entfällt, weshalb manuelles Lüften unerlässlich ist. Fenster mit Lüftungsschlitzen oder automatischen Lüftungssystemen können unterstützen, ersetzen aber keinesfalls das Stosslüften. Auch in gut isolierten Gebäuden gilt: Frische Luft muss aktiv hineingelassen werden.
Ideale Temperatur und Luftfeuchtigkeit
Ein gesundes Raumklima hängt von Temperatur und Luftfeuchtigkeit ab. Die folgenden Richtwerte helfen Ihnen bei der Orientierung:

-
20 bis 22 °C
-
40 - 50 % Luftfeuchtigkeit
Wohnzimmer

Schlafzimmer
-
16 - 18 °C
-
maximal 50 % Luftfeuchtigkeit

-
22 - 24 °C
-
möglichst schnell unter 60 % Luftfeuchtigkeit
Badezimmer
Woran erkennen Sie eine zu hohe Luftfeuchtigkeit?
Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit zeigt sich oft durch beschlagene Fenster, modrigen Geruch oder dunkle Flecken an Wänden und Decken. Auch abblätternde Tapeten oder Farbe können darauf hinweisen. Stellen Sie solche Anzeichen fest, sollten Sie gezielt und regelmässig lüften, um das Raumklima zu verbessern und Schäden zu vermeiden.
Mit diesen Massnahmen können Sie Feuchtigkeit wirksam vorbeugen
-
Stellen Sie Möbel mit etwa 5 cm Abstand zur Wand, damit die Luft zirkulieren kann.
Halten Sie Türen zu feuchteren Räumen wie Bad oder Küche möglichst geschlossen. -
Heizen Sie Ihre Räume gleichmässig, nicht zu stark, aber auch nicht zu wenig, um Kondenswasser zu vermeiden.
-
Lüften Sie sofort nach dem Duschen oder Kochen, um die feuchte Luft direkt abzuführen.
-
In Neubauten oder nach Sanierungen ist regelmässiges, intensives Lüften besonders in der ersten Zeit unverzichtbar, um Baufeuchte auszutragen.
